Organisation

Priesterseminar der Diözese Gurk in Graz

Den Anker des Glaubens auswerfen!

20. Mai 2017: Einkehrtag mit Bischof Wilhelm Krautwaschl im Bildungshaus Maria Trost

Einkehrtag mit Bischof Wilhelm Krautwaschl (© Foto: Priesterseminar / Marko Brank)
Einkehrtag mit Bischof Wilhelm Krautwaschl (© Foto: Priesterseminar / Marko Brank)

Letzten Samstag hielten wir mit Bischof Krautwaschl im Bildungshaus Maria Trost Einkehr. Nach der gemeinsamen Heiligen Messe folgte der erste Impuls, in dem der Bischof über die unterschiedlichen Formen des kirchlichen Lebens und des Glaubens sprach. Anhand seiner Lebensgeschichte veranschaulichte er, welche Anforderungen die Vielfalt von Kirche an uns heute stellt. In diesem Zusammenhang ermutigte uns Bischof Krautwaschl die Seminarzeit zu nutzen, um unseren Anker des Glaubens immer wieder neu auszuwerfen und uns immer tiefer mit Christus zu verankern. Nur so erhält man die Standhaftigkeit, die es im priesterlichen Dienst braucht. Dabei betonte der Bischof, dass ein Schiff, wenn es ankert, nicht starr auf demselben Fleck verharrt, sondern sich in einem Umfeld um den Anker bewegt. Auf den Dienst in der Kirche und an den Menschen bezogen, bedeutet dies, dass wir gefordert sind unseren Glauben in seiner Beweglichkeit zu halten, da diese es uns ermöglicht auch anderen Ausprägungen des Glaubens bzw. der Spiritualität zu begegnen – innerhalb der Kirche, wie auch außerhalb.

Nach einem ausgezeichneten Mittagessen folgte der zweite Impuls, der unter dem Thema der Berufung stand.

Seiner Berufung zu folgen und vor allem seine Berufung zu leben, setzt Vertrauen auf Gott voraus. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, auf welchen Weg Gott uns schickt. Der Bischof wies darauf hin, dass seiner Berufung zu folgen auch bedeute sich selbst aus der Hand zu geben und sich in die Wirklichkeit Gottes zu verlieren. Eine Herausforderung, die nicht leicht ist, aber die durch eine starke Verankerung in Gott möglich wird. Auch wenn es immer ein Wagnis bleibt, so dürfen wir, und dies machen die biblischen Erzählungen über Berufung, wie die des Abraham sichtbar, auf ein gesegnetes und erfülltes Leben hoffen.

Nach einer Zeit der Besinnung und des Austausches, beschlossen wir den Einkehrtag mit einer gemeinsamen Vesper, um Gott für diesen tiefgehenden Einkehrtag zu danken und um gemeinsam unseren Anker des Glaubens auf Gott hin auszuwerfen und uns tiefer mit ihm zu verankern.

 

Mario Steinwender