Klagenfurt, 14. 4. 17 (pgk). Fester Bestandteil des österlichen Brauchtums ist in vielen Kärntner Pfarren der so genannte „Emmaus-Gang“ am Ostermontag. Es ist dies ein geistlicher Gang mit Gebet und Gesang bzw. ein besinnlicher Spaziergang durch die im Frühling aufblühende Natur am Ostermontag, der deshalb mancherorts auch „Emmaustag“ genannt wird. In säkularisierter Form kommt der Emmausgang in der klassischen Literatur vor, z. B. als Osterspaziergang in Goethes Faust.

Folgende Kärntner Pfarren (Auswahl) laden am Ostermontag, dem 17. April, zu Emmausgängen ein: Bei der Antoniuskapelle am Fratres in der Pfarre Spittal an der Drau beginnt um 5.30 Uhr der traditionelle Emmausgang, der über Maria Bichl (Andacht um 8 Uhr) nach Maria Hohenburg führt. Hier wird um 10.30 Uhr die hl. Messe gefeiert. Der Emmausgang des Pfarrverbandes Feldkirchen führt von St. Ulrich (9 Uhr) zur Stadtpfarrkirche Maria im Dorn, wo um 10.30 Uhr die hl. Messe gefeiert wird. Bei der Christkönig-Kirche in Krumpendorf startet um 9 Uhr der Emmausgang zur Ulrichskirche nach Pirk (10 Uhr, hl. Messe). Der traditionelle Emmausgang in Klagenfurt-St. Ruprecht beginnt nach der hl. Messe um 9.30 Uhr und führt nach Maria Rain (14.30 Uhr, Andacht). In der Pfarre Maria Saal führt der Emmausgang von Karnburg (8 Uhr) nach Lind (Wortgottesfeier) sowie von St. Michael/Zollfeld (15 Uhr) nach Possau (hl. Messe). In St. Stefan bei Dürnstein ist um 7 Uhr beim Steckmoarkreuz Treffpunkt für den Emmausgang zur Filialkirche St. Jakob in der Wiegen, wo um 8.30 Uhr die hl. Messe gefeiert wird. In Irschen führt der Emmausgang (8 Uhr) entlang des Kreuzweges nach Maria Hilf in Oberdrauburg (hl. Messe, 8.30 Uhr) sowie in Zwickenberg von der Kapelle (9.30 Uhr) zur Pfarrkirche. Der Emmausgang in St. Georgen am Längsee beginnt um 8 Uhr beim Stift und führt nach Maria Wolschart, wo um 9 Uhr die hl. Messe gefeiert wird. In der Pfarre Maria Gail ist die Auferstehungskapelle Kratschach um 8 Uhr Treffpunkt für den Emmausgang zur Johanneskirche Drobollach (hl. Messe).

Weitere Emmausgänge finden u. a. von der Pfarrkirche Weitensfeld (8 Uhr) nach St. Andrä (hl. Messe um 9.30 Uhr), von der Pfarrkirche Ötting (10 Uhr) bis zur Wallfahrtskirche Maria Pirkach (Wortgottesfeier), von der Pfarrkirche St. Paul ob Ferndorf (8 Uhr) nach St. Jakob (hl. Messe, 9 Uhr), von der ersten Kreuzwegstation der Stadtpfarrkirche Völkermarkt (10 Uhr) zur Kreuzberglkirche (hl. Messe und Agape), von der Pfarrkirche Malta (10.15 Uhr) zur Filialkirche Dornbach (hl. Messe, 11.30 Uhr), in der Pfarre Pölling vom G’spitzten Kreuz in Oberlamm (14 Uhr) zur Filialkirche Tschrietes (hl. Messe), von der Pfarrkirche Villach-Maria Landskron (8.20 Uhr) zur Filialkirche St. Ruprecht (hl. Messe), von der Pfarrkirche St. Martin am Techelsberg (8.30 Uhr) zur Josefikapelle (hl. Messe, 10 Uhr), und von der Stadtpfarrkirche St. Veit an der Glan (10 Uhr) zur Klosterkirche (hl. Messe, 10.30 Uhr) statt.

Der Emmausgang hat biblische Wurzeln und ist ein Brauch in Erinnerung an den Gang der nach dem Tod Jesu verzweifelten Jünger nach Emmaus. Diesem Gang hat sich der auferstandene Jesus Christus unerkannt angeschlossen, um den Jüngern die Augen zu öffnen und sie wieder zum Glauben an Gott, der den Tod überwindet und das ewige Leben schenkt, zu führen. Im Lukas-Evangelium (24, 13-35) heißt es, dass zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus miteinander über all das reden, was sich in Jerusalem ereignet hat. Sie zweifeln an der Auferstehung ihres Herrn und erkennen ihn zunächst auch dann nicht, als er sich ihnen anschließt. Erst als er das Brot mit ihnen teilt, erkennen sie ihn und schämen sich für ihre Zweifel.