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St. Andrä: Papst Franziskus erhebt Wallfahrtskirche Maria Loreto zur „Basilica minor“

Zweite Kirche mit diesem Päpstlichen Rang in Kärnten

Die Wallfahrtskirche Maria Loreto wurde von Papst Franziskus zur “Basilica minor“ erhoben.  (© Foto: P. Gerfried Sitar )
Die Wallfahrtskirche Maria Loreto wurde von Papst Franziskus zur “Basilica minor“ erhoben. (© Foto: P. Gerfried Sitar )

Klagenfurt, 20. 8. 14 (pgk). Papst Franziskus hat mit Dekret vom 21. Juli 2014 die Wallfahrtskirche Maria Loreto in der ehemaligen Bischofsstadt St. Andrä im Lavanttal zur „Basilica minor“ erhoben. Die Wallfahrtskirche Maria Loreto ist nun nach der Basilika in Maria Luggau die zweite Kirche in Kärnten, die diesen Päpstlichen Ehrentitel trägt. In Österreich sind 31 Kirchen mit diesem Titel ausgezeichnet – darunter u. a. auch die Basilika in Maria Zell. Weltweit gibt es rund 1.620 Kirchen mit dieser Auszeichnung. Für Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz ist diese Auszeichnung „ein ganz großes Geschenk für die Diözese". Er sei froh und dankbar, so der Kärntner Bischof, „dass dieser heilige Ort durch die besondere Titulierung zu einem auserwählten Heiligtum der Wallfahrt und des Gebetes werden soll“. In diesem Zusammenhang dankt Bischof Schwarz auch dem für die „Basilica minor“ zuständigen Stadtpfarrer P. Mag. Dr. Gerfried Sitar OSB für dessen Einsatz und Engagement.

Mit dem Päpstlichen Ehrentitel, der „an herausragende Kirchen mit überregionaler Bedeutung“ verliehen wird, ist die Wallfahrtskirche Maria Loreto nun berechtigt, das Päpstliche Wappen sowie weitere Insignien zu führen, die diese Stellung unterstreichen. Mit der Erhebung zur „Basilica minor“ ist gleichzeitig auch die Verpflichtung verbunden, „ein besonderes Zentrum liturgischer und pastoraler Dienste zu sein, so dass die Kirche eine Beispielfunktion für die ganze Diözese übernimmt“, heißt es im Dekret der „Päpstlichen Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung“. Der Erhebung geht ein strenges Verfahren voraus, bei dem eine Reihe von Kriterien geprüft werden. Nach dem einstimmigen Beschluss der zuständigen Bischofskonferenz wird durch die „Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung“ ein umfangreicher Fragebogen erhoben, der schließlich zur finalen Prüfung herangezogen wird. Erst wenn alle Voraussetzungen – darunter u. a. die herausragende Bedeutung des Gotteshauses, die besondere Stellung als Wallfahrtsort oder geistliches Zentrum von überregionaler Strahlkraft und üblicherweise auch eine bestimmte Größe – erfüllt sind, wird das entsprechende Dekret erlassen.

Die barocke Wallfahrtskirche Maria Loreto mit monumentaler Doppelturmfassade, am nördlichen Ortsende von St. Andrä im Lavanttal gelegen, hatte als Vorgängerbau eine 1647 errichtete Kapelle und wurde zwischen 1683 und 1687 gebaut. Im Zuge einer Umgestaltung übersiedelte die Gnadenkapelle, eine Nachbildung des Heiligen Hauses von Loreto in Italien, mit dem Gnadenbild aus dem Zentrum der Kirche auf die linke Seite der Vorhalle. Der saalartige Innenraum mit Flachtonne ist geprägt von malerischer Rokokodekoration, dem Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert mit der Kreuzigungsgruppe aus dem 17. Jahrhundert sowie den Seitenkapellen mit zwei Altären von 1713 und Bildern des hl. Josef und des hl. Ignatius von Loyola. Die Kanzel mit Elementen des Spätrokokos und Empires stammt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts und enthält Darstellungen drei göttlichen Tugenden und auf dem Schalldeckel die des Moses. Nördlich der Wallfahrtskirche, mit dem Sakristeianbau verbunden, schließt der große Gebäudekomplex des ehemaligen Dominikanerinnenklosters an, in dem sich heute ein Kindergarten, eine Privathauptschule, ein Haushaltungskurs und eine dreijährige Fachschule für Sozialberufe der Caritas befinden. Im Rahmen einer rund zweijährigen Innengeneralsanierung von 2012 bis 2014 wurden u. a. Hochaltar, Chorgestühl, Beichtstuhl, Kapellen, Gemälde und die Hechenberger-Orgel aus dem 19. Jh. renoviert. Im Zuge der Arbeiten konnten außerdem Fresken aus dem 18. Jh. freigelegt werden. Weiters wurden der Gnadenaltar, Leuchter und zahlreiche Rahmen originalgetreu versilbert. Im Mai dieses Jahres zelebrierte der Apostolische Nuntius in Österreich, Dr. Stephan Peter Zurbriggen, ein Pontifikalamt anlässlich des Abschlusses der umfassenden Sanierungsarbeiten in der Wallfahrtskirche.