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Silvester: Ein Papst als Namensgeber für den letzten Tag des Jahres

Hl. Silvester: Filialkirche hl. Nikolaus, Dellach, Pfarre St. Daniel im Gailtal, um 1720 (© Foto: Prof. Heinz Ellersdorfer)
Hl. Silvester: Filialkirche hl. Nikolaus, Dellach, Pfarre St. Daniel im Gailtal, um 1720 (© Foto: Prof. Heinz Ellersdorfer)

Klagenfurt, 29. 12. 17 (pgk). Am Sonntag, dem 31. Dezember, feiert Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz um 17 Uhr im Klagenfurter Dom bereits traditionell die hl. Messe zum Jahresschluss. Musikalisch mitgestaltet wird diese hl. Messe von SolistInnen, Chor und Orchester der Dommusik (Leitung: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller) mit der „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart, an der Orgel Domorganist Klaus Kuchling.

Silvester: Ein Papst als Namensgeber für den letzten Tag des Jahres. Der letzte Tag des Jahres hat seinen Namen von Papst Silvester I., der am 31. Dezember 335 verstarb. Da er als Heiliger verehrt wird, wurde sein Todestag zugleich sein Namenstag. Während der Amtszeit des aus Rom stammenden Papstes Silvester von 314 bis 335 vollzog sich eine grundlegende Veränderung im Verhältnis von römischem Staat und christlicher Kirche. Nach dem Sieg Konstantins des Großen und dem darauf folgenden Toleranzedikt von 313 war das Christentum frei und zur führenden Religion geworden und der Übergang zu einer christenfreundlichen Staatspolitik eingeleitet. Nach seinem Tod wurde Papst Silvester I. in der Priscilla-Katakombe in Rom beigesetzt. Silvester I. ist Patron der Haustiere sowie für eine gute Futterernte und ein gutes neues Jahr.

In Kärnten sind zwei Kapellen dem heiligen Silvester geweiht, nämlich in Salach in der Pfarre Maria Luggau und in Frohn in der Pfarre St. Lorenzen im Lesachtal. In den letzten Jahren wurde in zahlreichen Kärntner Pfarren der alte Brauch wieder belebt, an der Schnittlinie vom alten zum neuen Jahr die Kirchenglocken zu läuten. Das Läuten der Kirchenglocken soll eine Einladung sein, an der Schwelle eines neuen Jahres kurz innezuhalten und den Jahreswechsel in Stille und Besinnung zu begehen.

„Guter Rutsch“ und „Prosit Neujahr“. Der weit verbreitete Neujahrswunsch „Guter Rutsch!“ hat weder sprachlich noch symbolisch etwas mit dem Wort „rutschen“ zu tun. Zwar wird laut dem „Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten“ die Vorstellung des langsamen und sicheren „Hinübergleitens“ in das neue Jahr seit etwa 1900 mit dem „Guten Rutsch“ verbunden, weshalb man sich auch häufig „Komm gut hinüber!“ wünscht, tatsächlich geht jedoch das Wort „Rutsch“ auf das hebräische Wort „rosch“ zurück, das „Kopf“ oder „Anfang“ bedeutet. Der „Gute Rutsch“ ist also eine deutschsprachige Verballhornung des jiddischen Grußes „Gut Rosch“, bezogen auf das jüdische Neujahrsfest „Rosch Ha-Schana“ (Kopf = Anfang eines neuen Jahres). Mit dem „Guten Rutsch“ wünscht man somit einen „guten Anfang“ des neuen Jahres. Der Neujahrswunsch „Prosit Neujahr!“ leitet sich aus dem Lateinischen her. „Prosit“ heißt übersetzt „es möge gelingen“.