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Seelsorgeamtsdirektorin Hennersperger betonte Bedeutung steter Fortbildung

Seelsorgeamtsdirektorin Hennersperger betonte Bedeutung steter Fortbildung für zukunftstaugliche Seelsorge.  (© Foto: Pressestelle/Neumüller)
Seelsorgeamtsdirektorin Hennersperger betonte Bedeutung steter Fortbildung für zukunftstaugliche Seelsorge. (© Foto: Pressestelle/Neumüller)

Klagenfurt, 10. 11. 14 (pgk). „Kirche ist als Organisation ihrem Auftrag und ihrer Sendung verpflichtet und damit in steter Weise auch veränderungs- und reformbedürftig“, sagte die neue Kärntner Seelsorgeamtsdirektorin Dr. Anna Hennersperger kürzlich bei einem Vortrag zum Thema „Fit für das Abenteuer der Christusverkündigung. Von der Wichtigkeit von Fort- und Weiterbildung“ im Rahmen der Priesterrats-Tagung im Bischöflichen Bildungshaus Stift St. Georgen am Längsee. „In der differenzierten Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts, die schnellem Wandel ausgesetzt ist und große Flexibilität erfordert, ist lebenslanges Lernen beinahe zum selbstverständlichen Grundanspruch geworden“, sagte Hennersperger.

Ressourcen für Fort- und Weiterbildung zur Verfügung stellen

Aus dem Leitbild der Diözese Gurk „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“ würden sich entsprechende Anforderungen an die Kompetenzen all jener, die hauptamtlich im Dienst der Diözese stehen, ergeben. Umgekehrt verpflichte das Leitbild aber auch die Diözese, dafür zu sorgen, „dass ein entsprechendes Fort- und Weiterbildungsangebot für die Mitarbeitenden vorhanden ist und die dafür nötigen Ressourcen zur Verfügung stehen“. Eine qualitätvolle Fortbildung trage, so die Seelsorgeamtsleiterin, „nicht nur Früchte bei den Einzelnen, sondern wirkt sich langfristig auch positiv in der Diözese aus“. So nehme die Qualität der Seelsorge zu, entwickle sich ein anderer Umgang mit und eine andere Einschätzung von Konflikten, außerdem fördere Fortbildung eine qualitätsvolle Form der Berufungspastoral und bringe „Professionalisierung gegen den pastoralen Simplicismus“.

Fragen und Themen, die über die Alltagsroutine hinausreichen

Das Interesse an der Welt, an den Fragen der Menschen, an ihrer Freude und Hoffnung, ihrer Trauer und Angst, könne, so die Seelsorgeamtsleiterin, „Motivation sein, sich mit Fragen und Themen auseinanderzusetzen, die über die alltägliche Routine hinausgehen“. Habe beispielsweise bis Mitte der 60er Jahre bei einem Priester meist „die sakramentale Ordination und das dafür erforderliche Studium ausgereicht, um den Ansprüchen des Amtes ein Leben lang zu genügen“, so habe sich dies, vor allem mit Blick auf die vielfältigen Tätigkeitsbereiche der Priester, in den letzten Jahrzehnten doch wesentlich verändert. „Auch Priesterbildung bedarf einer dauernden Weiterentwicklung, um den Anforderungen der Gegenwart zu entsprechen“, betonte Hennersperger unter Zitierung von Papst Johannes Paul II., der bereits in seinem ersten Gründonnerstagsbrief an alle katholischen Priester 1979 betonte, dass „es nicht genügt, bei dem stehen zu bleiben, was wir einmal im Seminar gelernt haben“.

Fortbildung ist ein Prozess

In diesem Zusammenhang verwies Hennersperger auch auf die neue Rahmenordnung für die Priesterbildung der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahr 2004, in der Fortbildung als Prozess verstanden werde, der zuallererst das Handeln und die Entfaltung der Person im Blick habe. Als die „drei zusammenhängenden Dimensionen der Fortbildung für Priester nannte Hennersperger „Geistliches Leben und menschliche Reifung“, „theologische Bildung“ und „pastorale Bildung“. Schlussendlich solle und wolle, so die Seelsorgeamtsdirektorin, Fortbildung Unterstützung dabei leisten, „dass das seelsorgliche Handeln zukunftstauglich bleibt“.