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Fronleichnamsfeier mit Bischof Schwarz in Klagenfurt

Entstehung und Bedeutung des Festes

Entstehung und Bedeutung des Festes (© Foto: Pressestelle / Schusser)
Entstehung und Bedeutung des Festes (© Foto: Pressestelle / Schusser)
Zu Fronleichnam finden in den Kärntner Pfarren Prozessionen (im Bild: Wachsenberg, 2015) statt.  (© Foto: Pressestelle/Schusser )
Zu Fronleichnam finden in den Kärntner Pfarren Prozessionen (im Bild: Wachsenberg, 2015) statt. (© Foto: Pressestelle/Schusser )

Klagenfurt, 23. 5. 16 (pgk). Am Donnerstag, dem 26. Mai, feiert die Katholische Kirche das Fest „Fronleichnam“. Das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, wie das Fest laut Römischem Messbuch genannt wird, erinnert an die Einsetzung des Sakramentes der Eucharistie beim Letzten Abendmahl und feiert diese. Zu Fronleichnam laden die Kärntner Pfarren zu Prozessionen ein. In Klagenfurt feiert Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz die Fronleichnamsfeier der Klagenfurter Stadtpfarren. Die Feier, die musikalisch vom Domchor Klagenfurt unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Wasserfaller und einem Bläserensemble mitgestaltet wird, beginnt um 9 Uhr auf dem Domplatz. Anschließend leitet der Kärntner Bischof die Prozession durch die Innenstadt bis zur Stadthauptpfarrkirche St. Egid, wo er die sakramentale Schlussandacht hält. Bei Schlechtwetter findet die Feier um 9 Uhr in der Domkirche statt.

Bedeutung von „Fronleichnam“. Das Wort Fronleichnam stammt aus dem Mittelhochdeutschen (vron = Herr; lichnam = lebendiger Leib) und bedeutet also „Lebendiger Leib des Herrn“. Zentrale Aussage von Fronleichnam ist, dass Jesus für uns das Brot des Lebens ist und sich für das Leben der Welt hingibt. Das Fest und vor allem die Prozession bringen zum Ausdruck, dass Jesus mit seinem Volk zieht. Dabei steht die Freude an Jesu wirklicher Gegenwart im Mittelpunkt. Fronleichnam feiert die bleibende Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Deshalb trägt der Priester bei der Prozession als sichtbares Zeichen für die wirkliche Gegenwart Jesu die Hostie, das in den Leib Christi verwandelte Brot, in der Monstranz – einem Gefäß, das die Hostie meist hinter Glas in einem Strahlenkranz sichtbar macht – unter einem über vier Stäbe gespannten Tuch, dem so genannten „Himmel“, durch die Straßen. Die Prozessionen sind als Segenshandlungen zu verstehen, bei denen nicht nur Ortschaften und Felder, sondern vor allem die Menschen gesegnet werden. Der Prozessionszug hält üblicherweise an vier Stationen, die für die vier Himmelsrichtungen stehen. An jeder Station wird aus dem Evangelium vorgelesen und der eucharistische Segen erteilt.

Entstehung des Festes. Das Fronleichnamsfest am zweiten Donnerstag nach Pfingsten wurde vor fast 800 Jahren erstmals in Belgien gefeiert. Die Entwicklung des Festes muss im Zusammenhang mit der im zwölften Jahrhundert aufbrechenden Andachtsfrömmigkeit, in deren Mittelpunkt die Monstranz mit dem verwandelten Brot stand, gesehen werden. Die Bedeutung der Eucharistiefeier als anschauliche Darstellung des Leidens und Sterbens Christi wurde damit noch stärker betont. Ein eigenes Fest zur Verehrung der Eucharistie war die Folge. 1264 führte Papst Urban IV. das Fest Fronleichnam als Festtag für die ganze römisch-katholische Kirche ein. Erste Prozessionen gab es in Deutschland schon im 13. Jahrhundert. Es dauerte jedoch bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, bis sich das Fest in seiner einheitlichen Form mit Prozession durchsetzte.

Brauchtum. Die Fronleichnamsprozession ist mit einigen Volksbräuchen verbunden. So sind bei vielen Prozessionen die Blumengaben der Kinder zu sehen, bei welchen sie Blütenblätter auf den Prozessionsweg streuen. In manchen Orten in Kärnten und in der Steiermark legen die Frauen früh am Morgen Blumenteppiche mit mosaikartigen Mustern, Sinnbildern und Sprüchen aus Blüten nieder. Italienische Gärtner brachten vor über 200 Jahren diesen Brauch nach Kärnten. Das Wort „Prozession“ stammt vom lateinischen Wort „procedere“ ab, das „vorangehen“, „vorwärts gehen“ bedeutet. Die Fronleichnamsprozession ist ein traditionelles Zeichen dafür, miteinander zu einem großen Ziel auf dem Weg zu sein.