Organisation

Pressestelle

Elisabethinenkonvent Klagenfurt: Neuer Schauraum im „Kunsthaus Marianna“

Kunstgegenstände, Kleider und Schmuck aus dem Nachlass von Erzherzogin Maria Anna von Habsburg - Buchpräsentation

Eröffnung und Segnung des neuen Schauraumes im “Kunsthaus Marianna“ (© Foto: Helge Bauer )
Eröffnung und Segnung des neuen Schauraumes im “Kunsthaus Marianna“ (© Foto: Helge Bauer )

Klagenfurt, 17. 10. 16 (pgk). Im Elisabethinenkonvent Klagenfurt wurde nun im „Kunsthaus Marianna“ der neue Schauraum mit Kunstgegenständen, Kleidern und Schmuck aus dem Nachlass von Erzherzogin Maria Anna von Habsburg präsentiert und von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz gesegnet sowie das neue Buch „Höfische Porträtkultur – Die Bildnissammlung der österreichischen Erzherzogin Maria Anna (1738 – 1789)“ vorgestellt. Ausstellung und Buch wurden von Diözesanökonom und Finanzkammerdirektor Mag. Franz Lamprecht initiiert.

Der neue Schauraum wurde in Kooperation mit dem Institut für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst Wien (Leitung: o. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gabriela Krist) zur Präsentation und Lagerung der Hofkleider, Gebetbücher, Rosenkränze, Schmuckstücke und Kunstgegenstände der Erzherzogin errichtet. Die Schmuckstücke und Kunstgegenstände werden in fünf eigens konzipierten Vitrinenschränken gezeigt und spiegeln die alltäglichen Beschäftigungen und vielfältigen Interessen Mariannas wider. In der Großraumvitrine werden die prunkvollen Kleider präsentiert, die einst von der Erzherzogin getragen wurden. Der erste Vitrinenschrank ist dem religiösen Leben der Erzherzogin gewidmet, der zweite greift die familiären Verbindungen der Erzherzogin auf. Im dritten Vitrinenschrank werden Alltagsgegenstände gezeigt. Der vierte spiegelt die musikalischen Interessen der Erzherzogin wider. Der fünfte Vitrinenschrank befindet sich in räumlicher Nähe zu den Kleidern der Erzherzogin und enthält Schmuckstücke aus ihrem Besitz. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen u. a. Rosenkränze mit Haarlocken der Kinder der Kaiserin Maria Theresia, Medaillons mit Miniaturbildnissen von Mitgliedern des Herrscherhauses, Elfenbein-Drechselarbeiten von Franz-Stefan von Lothringen, dem Vater Mariannas, ein Gebetsbüchlein aus emailliertem Gold und Besatz aus grünen Glassteinen oder ein Ring mit Mariannas Monogramm. Ein besonderes Glanzstück ist ein Handbeutel, der von Kaiserin Maria Theresia selbst gestrickt wurde.

Das Buch „Höfische Porträtkultur – Die Bildnissammlung der österreichischen Erzherzogin Maria Anna (1738 – 1789)“ von Univ. Prof. Mag. Dr. Erna Kernbauer und Mag. Aneta Zahradnik von der Abteilung für Kunstgeschichte der Universität für angewandte Kunst Wien stellt auf 212 Seiten zahlreiche Porträts der Habsburgerfamilie, darunter viele Kinderbildnisse, vor und ist zum Preis von € 44,95 im Buchhandel erhältlich.

Bei der Segnung des Schauraumes wies Bischof Schwarz darauf hin, dass die Herrschenden von damals ein Herz für franziskanische Liebe gezeigt hätten. „Es tut einem Land gut, wenn geistliches Leben, Mystik und Spiritualität gefördert werden“, so Bischof Schwarz. Der säkulare Staat brauche das Christentum, „damit er ein säkularer Staat sein kann“. Kirche sei als geistig-geistliche Kraft eine wichtige Ressource für die Menschen. Bischof Schwarz äußerte die Hoffnung, „dass sich auch in Zukunft die Verantwortungsträger von Kirche und Staat für das Miteinander in der Gesellschaft einsetzen“.

Erzherzogin Maria Anna von Habsburg, die älteste Tochter von Kaiserin Maria Theresia, verbrachte ihren Lebensabend im für sie errichteten Palais in Klagenfurt, das seit dem Jahr 1791 Sitz der Bischöfe der Diözese Gurk-Klagenfurt ist. Die Erzherzogin stand in enger Beziehung zum Elisabethinenkonvent Klagenfurt. Sie unterstützte das Elisabethinenkrankenhaus nicht nur zu Lebzeiten, sondern vererbte dem Konvent auch ihre Sammlung mit Porträts der umfangreichen kaiserlichen Familie sowie Kleider, Schmuck, Devotionalien, Kunsthandwerk und verschiedene Gebrauchsgegenstände aus ihrem Alltag. Im Jahr 2012 errichtete das Elisabethinenkonvent das „Kunsthaus Marianna“, um die Bildersammlung und die wertvollen Messkleider aus dem 18. Jahrhundert der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Besichtigungen des  Privatmuseums „Kunsthaus Marianna“ sind nach telefonischer Voranmeldung beim Portier des Elisabethinenkrankenhauses, Tel. 0463/5830 oder unter Tel. 0664/9651644 möglich.