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Christi Himmelfahrt: Engeltanz und Himmelfahrt zum Anschauen

Geschichte und Bedeutung des Festes

„Engerle-Aufziehen“ in der Pfarre Steinbichl (© Foto: Pressestelle/Anton Wieser)
„Engerle-Aufziehen“ in der Pfarre Steinbichl (© Foto: Pressestelle/Anton Wieser)

Klagenfurt, 6. 5. 13 (pgk). Am Donnerstag, dem 9. Mai, feiern Christinnen und Christen aller Konfessionen das Hochfest „Christi Himmelfahrt“. Zu diesem Fest am 40. Tag nach Ostern, bei dem der österliche Glaube an die Auferstehung bekräftigt und die „Erhöhung“ Jesu gefeiert wird, wird in einigen Kärntner Pfarren ein besonderes Brauchtum gepflogen, nämlich der „zum Himmel schwebende Christus zum Anschauen“, wie zum Beispiel in folgenden Pfarren (Auswahl):

In der Pfarre Rangersdorf wird um 10 Uhr eine Christusstatue mit zwei Engeln emporgezogen, weshalb diese vermutlich aus der Barockzeit stammende Tradition im Volksmund auch „Engele Auftanzen“ genannt wird. In der Pfarre Zedlitzdorf bei Gnesau wird beim „Aufziehen des Auferstandenen“ im Rahmen des Gottesdienstes um 9 Uhr nach dem Evangelium eine hölzerne Christusstatue, begleitet von zwei Engeln mit brennenden Kerzen in den Händen, an einem dünnen Strick in der Kirche emporgezogen. „Engerle-Aufziehen“ heißt der Brauch in der Pfarre Steinbichl, wo während des Gottesdienstes um 11 Uhr zwei Engel vom Himmel herabschweben und den auf einem Tisch liegenden Christus emporheben. Nach dem Gottesdienst wird hier das bereits traditionelle Pfarrfest gefeiert. In der Oberkärntner Wallfahrtskirche Maria Dornach ist der „Engele-Tanz“ um 14 Uhr zu sehen. Das „Heiland Aufziehen“ in der Pfarre Feistritz ob Grades findet im Rahmen des Gottesdienstes um 14 Uhr statt. Auch in der Wallfahrtskirche auf dem Lisnaberg (Pfarre St. Peter am Wallersberg) wird an der alten Tradition festgehalten. Während des Gottesdienstes, der um 15 Uhr beginnt, wird eine hölzerne Christusfigur an einem dünnen Strick vor den Augen der Gläubigen emporgezogen. In der Filialkirche St. Jakob in der Wiegen in der Pfarre St. Stefan bei Dürnstein findet im Rahmen des Gottesdienstes um 14 Uhr das „Englaufziehn“ statt. In Weißenstein findet das „Heilondaufziagn“ um 9 Uhr im Rahmen der hl. Messe mit anschließender Agape statt.


Geschichte des Festes.
Das Gedächtnis der Erhöhung Christi ist eines der ältesten christlichen Feste. Bis ins 4. Jahrhundert wurde die Himmelfahrt Jesu zu Pfingsten gefeiert. Seit 370 jedoch kann Christi Himmelfahrt als eigenständiges Fest, das 40 Tage nach Ostern gefeiert wird, nachgewiesen werden. Die Tage nach dem Himmelfahrtsfest werden im Gottesdienst als Vorbereitung auf die Herabkunft des Heiligen Geistes an Pfingsten begangen. Seit dem vierten Jahrhundert ist die Tradition nachgewiesen, die drei Tage vor Christi Himmelfahrt als Bitttage zu gestalten und Bittprozessionen durchzuführen. Auch heute noch finden in Kärntner Pfarren Wallfahrten oder Flurprozessionen statt, bei denen die Gläubigen über die Felder ziehen und um eine gute Ernte beten.


Symbolik und Bedeutung des Festes.
Christi Himmelfahrt hat den Rang eines Hochfestes und betont die bleibende Gegenwart Christi in der Gemeinde auch nach dessen Himmelfahrt. Das Fest „Christi Himmelfahrt“ stellt die letzte Begegnung Jesu mit seinen Jüngern in den Blickpunkt. Das Geschehen von Christi Himmelfahrt ist sowohl im Lukas-Evangelium als auch in der Apostelgeschichte festgehalten. Nachdem Jesus mit seinen Jüngern gesprochen hatte, so heißt es, „wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“ (Apg 1,9). Die Himmelfahrt Jesu beendet die Folge von Erscheinungen Jesu und stellt seinen endgültigen Eintritt in die göttliche Herrlichkeit dar. Im biblischen Sprachgebrauch wird dies durch die Rede von der Wolke und vom Himmel versinnbildlicht. Weiters ist die Himmelfahrt ein Hinweis darauf, dass Gott unsichtbar und allgegenwärtig ist.