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Caritas-Bereichsleiter Eile: 59.000 KärntnerInnen haben Probleme bei Finanzierung der Wohnkosten

Diözesanratssitzung mit Bischof Schwarz zum Schwerpunktthema "Kirche für Menschen in Not"

Caritas-Bereichsleiter Eile sprach bei der Diözesanratssitzung über die “drängendsten Nöte der Menschen in Kärnten“.  (© Foto: J.Scherübel)
Caritas-Bereichsleiter Eile sprach bei der Diözesanratssitzung über die “drängendsten Nöte der Menschen in Kärnten“. (© Foto: J.Scherübel)

Klagenfurt, 24. 4. 18 (pgk). Das Thema „Kirche für Menschen in Not“ stand am Samstag, dem 21. April, im Mittelpunkt der Plenarsitzung des Diözesanrates im Klagenfurter Diözesanhaus. Im Hauptreferat zum Thema präsentierte Christian Eile, M.S.M. BSc, Bereichsleiter der Caritas Kärnten für den Bereich „Menschen in Not“, „erschütternde Zahlen, hinter denen konkrete Not steht“:  12.000 KärntnerInnen könnten ihre Wohnung nicht ausreichend warm halten, 59.000 hätten Probleme mit den laufenden Wohnkosten, 110.000 würden sich keine unerwarteten Ausgaben leisten können, 14.000 könnten von ihrer Arbeit nicht leben, die selbe Zahl an Kindern und Jugendlichen sei armuts- und ausgrenzungsgefährdet. Armut, prekäre Arbeitsverhältnisse (Stichwort „working poor“), psychische Erkrankungen, Sucht und Perspektivenlosigkeit bei Jugendlichen, Vereinsamung, vor allem auch im Alter, und Integration seien, so der Caritas-Bereichsleiter, die „drängendsten sechs Nöte der Menschen in Kärnten“. Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt in Kärnten bezeichnete Bereichsleiter Eile als „besonders prekär“. Kärnten weise momentan die zweithöchste Arbeitslosenquote Österreichs auf. Er sei daher froh darüber, dass die Caritas in Österreich in mehr als 100 Beschäftigungsprojekten (in Kärnten zum Beispiel im Lokal „magdas“, in den „Carla“-Läden oder im Projekt „Perspektive Handel“) insgesamt 1.150 Menschen Arbeit biete und so auch deutlich zeige, dass Arbeit ein Menschenrecht sei.  Mit Blick auf den Bereich „Sucht“ warnte Eile vor den Gefahren besonders für Jugendliche und junge Erwachsene, sei doch „fast die Hälfte aller Drogentoten in Kärnten zuletzt unter 29 Jahre alt und die österreichische Jugend bei akutem Alkoholmissbrauch im europäischen Spitzenfeld anzufinden“. In diesem Zusammenhang verwies der Caritas-Bereichsleiter auf die Bedeutung von Glauben und Religion „gerade in der Frage der Vermeidung und Prävention von Sucht“.

Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz betonte in seinem Statement, dass die Linderung der Nöte der Menschen „konkretes Anliegen und  wesentliche Aufgabe von Christen“ sein müsse und bezeichnete mit Verweis auf Papst Franziskus die „Werke der Barmherzigkeit“ als Maßstab christlichen Handelns. An oberster Stelle christlichen Handelns müsse immer die Würde des menschlichen Lebens in all seinen Formen stehen. Dabei dürften auch „neue Formen der Nöte“, die beispielsweise durch Konsumsucht oder der Internetsucht ausgelöst würden, nicht übersehen werden. Unter Zitierung von Papst Franziskus warnte Bischof Schwarz in diesem Zusammenhang vor Netzwerken verbaler Gewalt im Internet, Grenzüberschreitungen, Verleumdung und den Verlust von Ethik und Respekt vor dem Ansehen anderer.