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Bischof Schwarz: Kreuz ist Bestandteil der Kultur und Geschichte Österreichs

Aschermittwochsliturgie mit Austeilung des Aschenkreuzes im Klagenfurter Dom - Auftakt zu "Kunst im Dom"

Aschermittwoch 2018 – Predigt von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz im Dom zu Klagenfurt Fotos: Pressestelle/Neumüller Audio: Dompfarre Klagenfurt / Th. Breschan
Aschermittwoch 2018 – Predigt von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz im Dom zu Klagenfurt Fotos: Pressestelle/Neumüller Audio: Dompfarre Klagenfurt / Th. Breschan
Aschermittwoch 2018
Austeilung des Aschenkreuzes durch Bischof Schwarz im Klagenfurter Dom  (© Foto: Pressestelle/Neumüller)
Austeilung des Aschenkreuzes durch Bischof Schwarz im Klagenfurter Dom (© Foto: Pressestelle/Neumüller)

Klagenfurt, 15. 2. 18 (pgk). Das Kreuz als „Bestandteil der Kultur und Geschichte Österreichs“ hat Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz bei der Aschermittwochsliturgie mit Austeilung des Aschenkreuzes im Klagenfurter Dom, die auch heuer wieder bereits traditionell den Auftakt zum Projekt „Kunst im Dom“ bildete, in den Mittelpunkt seiner Predigt gestellt. Die diesjährige Kunstinstallation „Das Kreuz im Weg“ des Klagenfurter Künstlers und Graphikers Brandy Brandstätter stelle mit den im Kerzenlicht nach oben steigenden Metallstäben im Mittelgang der Kirche gleichsam eine „Startrampe in den Himmel“ dar. Der Besucher entdecke erst im Weitergehen und bei näherem Hinsehen, dass er sich „mitten in der Gestalt eines Kreuzes“ befinde. Auch in Leiderfahrungen des Lebens würden Menschen oft erst das Weitergehen und den Blick nach oben in die Lichtpunkte des Himmels benötigen, um das Kreuz und die liebende Zuwendung Gottes zu erkennen. Die Fastenzeit sei eine besondere Einladung, „mitten in der Begegnung mit den Menschen Gott zu finden“. Es brauche allerdings, so Bischof Schwarz, „ein Mindestmaß an geistlicher Einübung“, um zu erkennen, dass Gott indirekt handle, „durch Ereignisse, durch Situationen, durch Fähigkeiten, durch die Hand eines anderen in einer ausweglosen Situation“. Es gehe gleichsam um eine „Unterscheidung der Geister“, um sich darauf einlassen zu können, „was dem Menschen in der Banalität des Alltags und in den großen entscheidenden Lebensereignissen auf Dauer innerlichen Frieden, Freude, inneren Trost und Ruhe bringt“. Bezugnehmend auf die aktuelle Nachricht, dass in den Hörsälen der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät keine Kreuze mehr hängen dürften, warnte Bischof Schwarz unter Zitierung des Wiener Dogmatikers Jan-Heiner Tück vor einer Art „Geschichtsvergessenheit“. Für Dogmatiker Tück sei das Kreuz zurecht auch „ein säkular verstehbares Mahnzeichen, das den Menschen an die Verwundbarkeit und Fehlbarkeit, aber auch Sterblichkeit erinnert und als Gegenzeichen zu einer auf Perfektion und Leistung getrimmten Wissenschaftskultur benötigt wird“. Er sei froh, so der Kärntner Bischof, dass in der Klagenfurter Domkirche in der Fastenzeit gleichsam ein solches Gegenzeichen gesetzt werde. Musikalisch mitgestaltet wurde die hl. Messe vom Domchor (Leitung: Domkapellmeister Mag. Thomas Wasserfaller) mit der „Berliner Messe“ von Arvo Pärt und „De profundis“ von Christoph Willibald Gluck, an der Orgel Dommusikassistentin Mag. Melissa Dermastia.

Kunst im Dom. Das Projekt „Kunst im Dom“ unter der Leitung von  Dompfarrer Bischofsvikar Kan. Dr. Peter Allmaier, MBA zeigt bis Ostern die Kunstinstallation von Brandy Brandstätter. „Das Kreuz im Weg“ ist aus 129 Metallstäben mit einer Länge von insgesamt mehr als einem halben Kilometer im Mittelgang der Kirche gebildet, die aus der Vogelperspektive betrachtet ein lateinisches Kreuz formen. Die Länge der Rohre ist von Westen (Kircheneingang) nach Osten (Altar) bis auf 4,2 Meter ansteigend, so dass der Eindruck eines schräg im Raum liegenden Kreuzes entsteht. Die Metallkonstruktion lässt im Mittelgang der Kirche einen schmalen Weg frei, der den Zugang zu den Kirchenbänken ermöglicht. Eine besondere Ergänzung zur Installation sind die Künstlergespräche, die Dompfarrer Allmaier mit dem Künstler Brandy Brandstätter und der Kuratorin Elisabeth Plank am Sonntag, dem 18. Februar, und Sonntag, dem 11. März, um jeweils 16.30 Uhr im Dom führen wird.