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Advent: Vorbereitungszeit auf Weihnachten und bewusstes Hingehen auf die Geburt Jesu

1. Adventsonntag, Beginn des neuen Kirchenjahres

Der Adventkranz ist wohl das bekannteste Symbol des Advents. (© Foto: Pressestelle/Clipdealer)
Der Adventkranz ist wohl das bekannteste Symbol des Advents. (© Foto: Pressestelle/Clipdealer)

Klagenfurt, 29. 11. 17 (pgk). Der Advent (lat. „adventus“ = Ankunft) gilt als Zeit der Stille und Besinnung und bezeichnet die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Mit dem ersten Adventsonntag am 3. Dezember beginnt überdies auch das neue Kirchenjahr. Für Christen bedeutet die Adventzeit das bewusste Hingehen auf das Fest der Geburt Jesu und ist auch mit dem Erwarten seiner Wiederkunft am Ende der Zeiten verbunden. Nach dem ursprünglichen christlichen Verständnis gilt die Adventzeit wie die Fastenzeit als Bußzeit. In den Gottesdiensten an den vier Adventsonntagen werden häufig Texte aus dem Alten Testament gelesen, die die Ankunft des Erlösers prophezeien. Der Charakter der Buße und Umkehr drückt sich in den adventlichen Messfeiern u. a. in den violetten Messgewändern sowie im Entfall des „Gloria“ aus. Eine Ausnahme bildet der dritte Adventsonntag, der so genannte „Gaudete-Sonntag“ (lat. „gaudete“ = freut euch!), der nach dem Eröffnungsvers „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4) benannt ist. Der Aufruf zur Freude wird liturgisch in der Farbe rosa ausgedrückt. Vor diesem Hintergrund sind traditionell auch die Kerzen am Adventkranz violett, nur die dritte Kerze ist rosafarben. Die Länge der Adventzeit hat sich im Laufe der Liturgiegeschichte gewandelt. Während man im 5. Jh. in Jerusalem nur einen einzigen Adventsonntag feierte, hat Papst Gregor der Große im 7. Jh. die Zahl der Adventsonntage auf vier festgelegt. Die sich über vier Sonntage erstreckende Adventzeit wurde erst durch Papst Pius V. im Jahr 1570 allgemein verbindlich und hat bis heute ihre Gültigkeit. Nur in der Erzdiözese Mailand werden auch heute noch sechs Adventsonntage gefeiert.

„Tauet, Himmel, den Gerechten...“ – Rorate-Messen im Advent. In vielen Kärntner Pfarren werden an den Werktagen des Advents die so genannten „Rorate-Messen“ gefeiert. Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz feiert am Freitag, dem 8. Dezember, um 6 Uhr die Rorate in der Pfarrkirche Waidisch/Bajdiše. Generalvikar Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger leitet am 1.Adventsonntag, dem 3. Dezember, um 6 Uhr eine Rorate in der Pfarrkirche Grades. Ordinariatskanzler Msgr. Kan. Dr. Jakob Ibounig hält im Advent jeweils dienstags bis freitags um 6 Uhr Roratemessen in der Stadtpfarrkirche Ferlach/Borovlje. „Rorate“ ist das Anfangswort des Eröffnungsverses der Messe vom vierten Adventsonntag „Rorate caeli desuper…“ / „Tauet, Himmel, den Gerechten...“ (Jes 45,8). Die besonderen Advent-Gottesdienste früh am Morgen, bei denen der Kirchenraum meist nur durch das Kerzenlicht erhellt wird, waren bis zur liturgischen Erneuerung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil Votivmessen zu Ehren der Gottesmutter Maria. Seit der liturgischen Erneuerung stehen die Gottesmutter Maria und verstärkt auch die Erwartung des Herrn im Mittelpunkt der Rorate-Messen.

Adventkranz, Symbol für Christus als „Licht der Welt“. Der Adventkranz, das bekannteste Symbol des Advents, ist ein Brauch aus dem 19. Jh. Sein Ursprung war ein Lichterkranz mit 24 Kerzen, mit dem der deutsche Theologe und Pädagoge Johann Heinrich Wichern Waisenhauskindern die Wartezeit auf Weihnachten verkürzen wollte. Die vier Kerzen des Adventkranzes sind ein Hinweis auf das Licht, das zu Weihnachten durch die Geburt Jesu der Welt geschenkt wird. Der Adventkranz ist ein Zeichen der Hoffnung, dass nicht Dunkel und Tod, sondern Licht und Leben siegen werden. Er wird aus Tannen- oder Fichtenzweigen geflochten. Das Tannengrün soll Symbol für Leben, Hoffnung und Gemeinschaft sein.

Adventkalender. Der Adventkalender, der sich vor allem bei Kindern großer Beliebtheit erfreut, zählt die Tage des Dezembers bis zum Weihnachtsfest und war ursprünglich eine religiöse Hinführung auf Weihnachten. Verschiedene Vorformen des Adventkalenders finden sich bereits im 19. Jh. 1908 druckte der Münchner Verleger Gerhard Lang den ersten Adventkalender mit Klapptürchen. Heute verbergen sich hinter den Türchen Bilder, Sprüche oder Süßigkeiten.