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800 Jahre Propsteikirche Kraig – Festgottesdienst mit Bischof Schwarz

800 Jahre Propsteikirche Kraig  (© Foto: Anton Wieser )
800 Jahre Propsteikirche Kraig (© Foto: Anton Wieser )

Klagenfurt, 21. 6. 16 (pgk). Besonderes Jubiläum für die Propstpfarre Kraig: Anlässlich des Jubiläums „800 Jahre Pfarrkirche“ wird Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz am Sonntag, dem 26. Juni, um 9.30 Uhr gemeinsam mit Provisor Charles Ogbunambala einen Festgottesdienst in der Propsteikirche feiern. Musikalisch mitgestaltet wird die hl. Messe von den Propst`n Singers und der Sängerrunde Kraig. Bereits am Freitag, dem 24. Juni, lädt die Pfarre zur Feier des Patroziniums der Kirche, Johannes der  Täufer, ein. Am Programm stehen eine Festandacht mit Dechant Msgr. Kons. Rat. Mag. Rudolf Pacher, ein historischer Rückblick auf die Pfarre und eine Agape in der barocken Säulenhalle. Musikalisch umrahmt wird die Patroziniumsfeier vom Bläserquartett der Glantaler Blasmusik. Für Bischof Schwarz ist die Propstkirche Kraig im Blick auf deren wechselvolle Geschichte ein „Vorbild für aufrichtigen ökumenischen Geist und wechselseitigen Respekt füreinander und miteinander in den christlichen Konfessionen“. Provisor Ogbunambala freut sich über das 800-Jahr-Jubiläum und bezeichnet die Feierlichkeiten als „Fest des Glaubens und der Danksagung“. Die Kirche erinnere als „sichtbares Zeichen des Glaubens vor Ort an die Vorfahren, die das Gebäude errichtet und den Glauben nicht nur wach gehalten, sondern vielmehr weiter gegeben haben“.

Die Kirchenanlage in Kraig, bestehend aus der Kirche, einem freistehenden Turm und einer Kapelle wird von einer ehemals wehrhaften Friedhofsmauer umgeben.Die Pfarr- und Propsteikirche „Hl. Johannes der Täufer“ in Kraig wird urkundlich zwischen 1216 und 1218 erstmals erwähnt. Bis zur Erhebung zur eigenständigen Pfarre 1230 war Kraig – vermutlich als Eigenkirche der Herren von Kraig – der Pfarre Obermühlbach zugeordnet. Mitte des 14. Jhs. gründete das Adelsgeschlecht der Kraiger in Kraig ein Kollegiatsstift mit vier Chorherren und einem Propst. Mit Propst Bernhard ist 1389 der erste Propst von Kraig überliefert. Zur Zeit der Reformation war Kraig ein Zentrum des evangelischen Glaubens in Kärnten. 1594 wurde der Protestant Paul Held als Propst installiert. Vier Jahre nach dem so genannten „großen Kraiger Propststreit“ wurde 1598 wieder ein katholischer Propst eingesetzt.

Kirche und Propstei gleichen heute noch dem Erscheinungsbild aus dem 16. Jh. In der Zeit der Reformation wurde die ursprünglich einschiffige und seit der Spätgotik zweischiffige Kirche um eine Sakristei an der Chornordseite, ein nördliches Seitenschiff und eine westliche Säulenvorhalle erweitert. Der Hochaltar in der spätgotischen Hallenkirche entstand um 1760 und stammt von Johann Pacher. Im Hauptgeschoß befindet sich eine Schnitzgruppe der Taufe Christi, flankiert von den Heiligen Zacharias und Joachim, sowie im Aufsatz die Figur Gottvaters, umgeben von den Heiligen Elisabet und Anna. Ebenfalls von Pacher sind Konsolstatuen der Heiligen Johann Nepomuk und Antonius von Padua aus dem dritten Viertel des 18. Jhs. Am linken Seitenaltar steht eine Madonna aus der Mitte des 18. Jhs. Die nach 1788 gefertigte Kanzel wird Johann Georg Hittinger zugeschrieben. Zwischen zwei sitzenden Heiligenfiguren ist am Kanzelkorb ein Relief mit dem Sämann und an der Kanzelrückwand ein Relief mit dem Guten Hirten zu sehen. Die zwei Figuren am Schalldeckel versinnbildlichen die christlichen Tugenden Glaube und Hoffnung, dahinter steht Moses mit den Gesetzestafeln. In den Kirchenwänden sind zahlreiche Grabsteine von Adligen und Geistlichen eingemauert.