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11. November: Fest des hl. Martin - Martinsfeiern und Laternenumzüge in vielen Kärntner Pfarren

9. November: Martini-Pfarrfest mit Generalvikar Guggenberger in St. Martin am Techelsberg

Mantelteilung des hl. Martin, Statuengruppe, 1684, Kirche St. Martin in Niedertrixen (© Foto: Mahlknecht )
Mantelteilung des hl. Martin, Statuengruppe, 1684, Kirche St. Martin in Niedertrixen (© Foto: Mahlknecht )

Klagenfurt, 7. 11. 14 (pgk). Am Dienstag, dem 11. November, gedenkt die Katholische Kirche des heiligen Martins. Rund um den Martinstag finden auch heuer wieder in zahlreichen Kärntner Pfarren Lichterprozessionen statt, bei denen Kinder mit selbst gebastelten Laternen und Lampions durch die abendlichen Straßen ziehen und Martinslieder singen. Generalvikar Engelbert Guggenberger wird am Sonntag, dem 9. November, in der Pfarre St. Martin am Techelsberg um 10 Uhr die hl. Messe anlässlich des Patroziniums der Kirche feiern und den Martini-Segen spenden. Im Anschluss lädt die Pfarre zum Pfarrfest mit Versteigerung der Martini-Gans. Das traditionelle Laternenfest des Pfarrkindergartens St. Martin am Techelsberg mit Aufführung des Martinsspiel in der Pfarrkirche findet am Dienstag, dem 11. November, um 17 Uhr statt.

Neben der Pfarrkirche in St. Martin am Techelsberg sind 50 weitere Kirchen in Kärnten dem hl. Martin geweiht, so zum Beispiel die Kirche Klagenfurt-St. Martin (Laternenumzug vom Rüsthaus zur Kirche mit anschl. hl. Messe am 8. November, 17 Uhr; Festgottesdienst zum Patrozinium am 9. November, 9 Uhr), St. Martin im Granitztal (Martinsfest mit Festgottesdienst am 11. November, 10 Uhr) oder Villach-St. Martin (Dienstag, 11. November, Patroziniumsfest mit hl. Messe um 9 Uhr, anschl. Anbetungstag; 16.30 Uhr Anbetung mit Schulkindern und anschließend Laternenumzug, 18. 30 Uhr hl. Messe). Martinsumzüge und -feiern finden aber auch in zahlreichen anderen Pfarren statt. So lädt das Referat für Stadtpastoral am Dienstag, dem 11. November, um 17 Uhr zum Martinsumzug in der Stadt Klagenfurt vom Benediktinerplatz zur Domkirche, wo ein Martinsspiel aufgeführt wird. Weitere Martinsfeste und -umzüge finden unter anderem auch in der Pfarre Ebenthal (Martinsgeschichte in der Kirche, Martinsgang der Kinder rund um die Pfarrkirche mit anschließendem Brotteilen am 9. November, 17 Uhr), der Pfarre St. Michael am Zollfeld (Martinsfest am 10. November, 17 Uhr), der Pfarre Klagenfurt-St. Theresia (11. November, 16.45 Uhr), der Pfarre Klagenfurt-Welzenegg (Laternenfest des Pfarrkindergartens, 11. November, 17 Uhr), der Stiftspfarre Viktring (Martinsfeier des Pfarrkindergartens und der VS 20 mit Segnung der Laternen und Martinsbrote und Martinsspiel, 11. November, 16.30 Uhr), der Pfarre St. Marein (Martinsfest am 11. November, 17 Uhr, Laternenumzug vom Kindergarten bis zum Dorfplatz vor die Kirche), der Pfarre Ferlach (Martinsfeier Kindergarten 10. November, 17 Uhr) und der Pfarre Gurnitz (Martinsumzug vom Kreuz auf der Rauth zur Propsteikirche am 7. November, 17 Uhr mit anschließendem Martinsfest, Lagerfeuer und Agape) statt.

Der hl. Martin wurde im Jahre 316 in der im heutigen Ungarn gelegenen Stadt Savaria (heute Steinamanger) geboren. Der Sohn eines römischen Tribuns aus Pavia in Oberitalien trat auf Wunsch seines Vaters in die römische Armee ein, wo er in Gallien in der Garde unter Kaiser Constantius II. diente. In diesen Jahren soll Martin der Legende nach am Stadttor von Amiens bei Paris seinen Soldatenmantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben. Auf diese „Szene der Wohltätigkeit“ lässt sich auch die heute gängigste Darstellungsform des heiligen Martin zurückführen, nämlich als römischer Soldat zu Pferd, seinen Mantel mit dem Schwert für einen Bettler teilend. Eine weitere beliebte Darstellungsform Martins ist als Bischof mit einer Gans zu seiner Seite. Mit 18 Jahren ließ sich Martin taufen, verließ ein Jahr später die Armee und wurde Schüler des Hilarius von Poitiers. Nach Missionsjahren in Illyrien wurde Martin Einsiedler auf der Insel Gallinaria bei Genua. 361 gründete er in Liguge nahe bei Poitiers das erste Kloster Galliens. 371 wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Er verstarb am 8. November 397 in Candes, einer Pfarrei seines Bistums. Bereits mit seinem Tod begann eine Welle der Verehrung, so dass Bischof Martin innerhalb der Heiligen eine Sonderrolle eingeräumt wurde. Er ist einer der ersten Nichtmärtyrer, die mit offiziellem kirchlichen Kult gefeiert wurden. Außerdem stieg er im Frankenreich unter Frankenkönig Chlodwig (481-511) zum „Nationalheiligen“ auf. Nicht nur Klöster, Städte und Burgen wurden nach ihm benannt, auch unzählige Legenden umgaben bald den Heiligen. „Martini“, die aus dem Lateinischen („dies Sancti Martini“ = Tag des hl. Martin) abgeleitete Bezeichnung für den Festtag des hl. Martin, war über viele Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Richttermin im Jahreslauf. Der Tag war in vorchristlicher Zeit Winteranfang, Rechts- und Zinstermin sowie Beginn des neuen Wirtschaftsjahres. Der heilige Martin ist nicht nur Patron zahlreicher Kirchen und Regionen, sondern auch Schutzheiliger vieler Berufsgruppen und Stände, wie zum Beispiel der Soldaten, Hirten, Gastwirte, Hufschmiede sowie der Armen und Bettler. Außerdem gilt er als Schutzpatron der Pferde („Martiniritt“).

Die Martinigans. Die Legende, nach der Gänse durch ihr Geschnatter Martins Versteck vor der Menschenmenge verraten haben, als diese ihn zum Bischof machen wollte, ist jüngeren Datums. Das Brauchtum rund um die Martinigans geht wahrscheinlich auf den Martinstag als Abschlusstag des Wirtschaftsjahres zurück. Die Ernte war eingebracht, die Arbeitsverträge liefen aus oder wurden erneuert, ebenso die Pachtverträge. Die Gans musste als Zinsgabe abgeliefert werden. Auch beim zu diesem Anlass gefeierten Erntedank kam die gebratene Gans als Symbol der Fruchtbarkeit auf den Tisch.